Was soll das? Wieder alles auf Null? Und noch ein paar Beschränkungen oben drauf? Was die nächtliche Runde der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Merkel beschlossen hat, ist kaum noch nachvollziehbar. Für viele Bürger ist das Corona-Bekämpfung ohne Plan.
Vielleicht sollten nachts um drei keine Entscheidungen getroffen werden. Denn diese Vorhaben sehen aus wie ein Flickenteppich und einige Länder wollten sich ohnehin nicht daran halten. Und wenn Mallorca aufmacht, dann ist nicht nachvollziehbar, dass die Ostsee dicht bleibt.
Im Tagesverlauf kommt so auch Unmut auf. Und manch ein Länderchef fragt sich, auf welcher Rechtsgrundlage die „Osterruhe“ erfolgen soll. Mal sehen, was das bringt.
Vor genau einem Jahr ist die „neuartige Lungenkrankheit“ Sars-Cov2 als Pandemie eingestuft worden. Die Welt verfiel in eine Art Schockstarre. Wochen- und sogar monatelang. Mehr als 1.000 Wörter hat der Lockdown der deutschen Sprache beschert.
Das einstige Haus der Statistik hat schon viel erlebt – zumindest an Diskussionen. 1970 eingeweiht war es fast zwei Jahrzehnte die Burg für Zahlen, Daten und Fakten in der DDR, bevor hier nach der Wende zunächst die Außenstelle des Amtes für Statistik einzog. Später nutzte es die Birthler-Behörde zur Aufarbeitung der Stasi-Akten. Seit 2008 steht das Haus am Alexanderplatz leer.
Auf die obersten Stockwerke hat jemand in roter Farbe „Stop Wars“ gemalt. Seit Jahren gehört diese Inschrift nun schon zum Alex. Nur kaum einer der rund 350.000 Passanten, die täglich diesen zentralen Platz in Berlins Mitte überqueren, schaut da mal rauf.
Fast zehn Stunden hat es diesmal gedauert – aber dann: Kurz vor Mitternacht teilt Bundeskanzlerin Angela Merkel mit, dass sich Bund und Länder auf dem Corona-Gipfel auf eine schrittweise Öffnung verständigt haben. Endlich. Denn bei frühsommerlichen Temperaturen ist der totale Lockdown ohnehin ein Witz.
Momentan liegen nur die beiden Bundesländer Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz unter dem Inzidenzwert von 50. Aber schon kommt Kritik an der „Öffnungshektik“ und es wird vor einer Sogwirkung auf „gute“ Landkreise gewarnt. Denn mittlerweile ist fast jede zweite Corona-Infektion auf die neue britische, hoch ansteckende Variante zurückzuführen.
Da stellt sich die Frage: Warum wird nicht mehr geimpft? Warum werden nicht die Fachärzte integriert? Und wann fällt endlich die Impfbürokratie? Dann wird’s mal wieder richtig Sommer.
Berlin heißt jetzt Ntabozuko. Ernsthaft. Das ist ein kleines Dorf in Südafrika, das im Zuge der Entkolonialisierung umbenannt wurde. So gibt es zwar ein Berlin weniger – aber weltweit sind es immer noch 117.
Nach 75 Jahren ist Schluss. Am Montag sind die letzten Maschinen in Berlin-Schönefeld abgefertigt worden, das zum Schluss noch mal in Terminal 5 des neuen BER umgetauft wurde. Aber der Einbruch der Passagierzahlen hat einen Weiterbetrieb nicht mehr notwendig gemacht. Und so gehen jetzt im alten DDR-Zentralflughafen die Lichter aus.
Am 23. Februar endet der Betrieb, wenngleich die Flughafengesellschaft FBB betont, es sei nur vorübergehend und nur für ein Jahr. Aber das Terminal 1 im neuen Hauptgebäude bietet ausreichend Platz für die nähere Zukunft. Experten rechnen damit, dass frühestens 2025 wieder das Vorcoronaniveau in der Luftfahrt erreicht sein wird.
In seinen besten Zeiten hat Berlin mehr als 35 Millionen Passagiere pro Jahr gezählt, so wie 2019. Für 2021 wird gerade mal mit zehn Millionen Passagieren gerechnet. Erst bei der doppelten Anzahl wird der Flughafen wirtschaftlich. Um Kosten zu sparen, wurde sogar die erst 2020 eröffnete Südbahn vorübergehend stillgelegt.
Der erste Liniendienst von Schönefeld begann übrigens im Mai 1946 mit der Aeroflot auf der Strecke Berlin-Moskau. 1969 wurde bei den Passagieren erstmals die Millionen-Grenze erreicht. Von hier aus flog die Interflug in Hochzeiten 53 Ziele auf vier Kontinenten an.
Mit frisch gebrühtem Kaffee in den Tag zu starten, das geht derzeit nur im To-Go-Bereich wie hier am Kaiserdamm. Doch so ein Schild am Eingang macht schon einen Unterschied.
Wann war der Müggelsee das letzte Mal zugefroren? So stark, dass Heerscharen zu Fuß über den See gehen konnten? Mit 7,3 Quadratkilometern ist er ja Berlins größter See. Und mit einer mittleren Tiefe von 4,9 Metern hat es die letzten Winter gerade mal für einen schönen Eisrand gereicht.
Da verzichtet die Polizei am Sonntag auf Warnungen wie noch vor ein paar Tagen, als sie per Hubschrauber zum Verlassen der Eisflächen aufforderte. Auf anderen Berliner Wasserflächen waren ja zwei Mal Menschen eingebrochen und mussten von der Feuerwehr geborgen werden.
Zuletzt wurde im Jahr 2010 über „Völkerwanderungen“ auf dem See berichtet. Über eine dicke, mit Schnee überzogene Eisschicht. Über die es Spaß macht, von Rübezahl bis nach Friedrichshagen und zurück zu wandern. Einen Wermutstropfen gab es aber damals in den Berichten: Der 28. Februar war auch der letzte Tag des Bestehens der Familienbrauerei „Berliner Bürger Bräu“.
Eine Winterwanderung in Berlin ist so immer auch ein Stück Stadtgeschichte. Die einstige „Familienbrauerei im Grünen“ befand sich seit den 1990er-Jahren in bayerischer Hand. Aber es nutzte nichts. 2010 war Schluss. Und die Namensrechte gingen an die Radeberger Gruppe, die das in Sachsen gebraute Bier nun zurück nach Berlin brachte. Schön ist es, dass es wenigstens noch das „Rotkehlchen“-Bier gibt. Prost!
Heute ist der 12. Februar 2021 – oder kurz 12022021. Das ist ein sogenanntes Palindrom. Also etwas, das man sowohl von vorn als auch von hinten lesen kann, so wie Anna etwa.
Der nächste Palindrom-Tag ist schon im kommenden Jahr – der 22. Februar. Aber dann ist erst einmal ganz, ganz lange Schluss.