März / April 2022 – Dem Himmel entgegen

1. März 2022: Das wichtigste Gebäude auf dem Tacheles-Areal ist zweifelsohne der Namensgeber, das alte Tacheles. Was früher ein Treffpunkt der Off-Szene war, soll künftig das Glanzstück des Geländes sein und Heimat für die schwedische Galerie Fotofiska. Versprochen wird ein Treffpunkt für Fotointeressierte, Eröffnung noch in diesem Jahr?

Seit Errichtung 1908 hat das Haus keine Renovierung mehr erlebt. Nun erhält das momentan noch verhüllte Baudenkmal wieder eine Spitze. Oben soll ein gutes Restaurant seine Heimat finden.

 

3. März 2022: Immer mehr Gerüste fallen. An der Oranienburger Straße ist jetzt das künftige Hotel fertig. Auch die Fassade steht. Modern.

Es sind zwar nur sieben Etagen, aber das Hotel überragt das Hostel mit acht Etagen nebenan. Da kann man sich gut die Zimmerhöhe vorstellen.

 

10. März 2022: Passt, wackelt und hat Luft. Immer neue Fassadenelemente aus Stein werden in den Neubau zwischen Oranienburger Straße und Johannisstraße eingefügt. In ein paar Wochen dürfte der Bau zumindest äußerlich stehen.

Jeder Arbeitsschutzinspektor wäre wohl entsetzt. Denn bei Arbeiten mit Lasten am Kran gilt bekanntlich die Helmpflicht.

 

11. März 2022: Auch an dem schmalen Gebäude am künftigen Johannisplatz sind die Rohbauarbeiten mittlerweile abgeschlossen. Hier werden sogenannte Mikoappartements gebaut. Angesichts der Quadratmeterpreise sind das wohl eher Studentenbuden für sehr gut Betuchte.

Sogar die ersten Geländer sind angebracht. Da werden wohl die künftigen Besitzer noch etwas am Sichtschutz arbeiten müssen, denn der Einblick wäre sonst grandios.

 

18. März 2022: Die Gebäude auf dem neuen Tacheles-Areal sind höher geworden als erwartet. Aber das hat neben dem Windschutz noch eine weitere gute Seite. Erstmals ist wieder die Kuppel der Neuen Synagoge zu sehen.

Die Fenster sind offenbar leicht verspiegelt. Und so ist die goldene Kuppel der Synagoge wieder indirekt sichtbar.

 

21. März 2022: Und wieder ist ein Gebäude fertig. Beim künftigen Hotel an der Oranienburger Straße sind die Gerüste gefallen. Lediglich das Erdgeschoss muss noch verkleidet werden.

Riesige Fenster lassen erahnen, dass es nicht die Standardräume sein werden. Mal sehen, ob es Hotel mit vier oder sogar mit fünf Sternen wird. Der Konferenzbereich jedenfalls ist sehr großzügig ausgefallen.

 

26. März 2022: Morgen beginnt die  Sommerzeit und es herrscht tiefste Ruhe auf dem Tacheles-Areal. Aber da die Arbeiten schon so weit fortgeschritten sind, gilt es nun, auch jeglichem Vandalismus vorzubeugen.

Gut versteckt im Geflecht der Stahlrohre sind Sicherheitskameras untergebracht. So kann das Objekt rund um die Uhr gut überwacht werden. Und das soll auch später so sein.

 

29. März 2022: Die Front zur Friedrichstraße sieht schon fast fertig aus. In den vergangenen Tagen wurden die letzten Fassadenelemente angebracht. Na ja, ein wenig schmucker hätte es schon ausfallen dürfen.

Daneben fällt das alte Oscar Wild extrem ab. Aber auch das Gebäude haben die Investoren gekauft und werden es in dieser Tonlage sicherlich gut sanieren.

 

7. April 2022: Es ist richtiges Aprilwetter. Immer wieder kommen kurze Huschen, da werden die Außenarbeiten schon am frühen Nachmittag eingestellt. Aber die Häuser in der Johannisstraße sind im Rohbau auch so gut wie fertig.

Ein wenig spiegeln sich die Gerüste im nassen Asphalt. Hoffentlich wird die Straße nach den Bauarbeiten wieder in Schuss gebracht.

 

9. April 2022: Das alte Tacheles hüllt sich fest in Planen. Es ist das letzte Gebäude, an dem die Arbeiten auf dem neuen Areal begonnen haben. Und gerade diese Rekonstruktion wird spannend.

Beim genauen Hinsehen fallen einem die Abfallrohre in blau und gelb auf, den Farben der Ukraine. Dort tobt seit 24. Februar ein Krieg und die Farben sind oft Zeichen der Solidarität. Hier wurden sie aber eher zufällig gewählt.

 

12. April 2022: Der Abbau beginnt. Heute ist der erste Kran verschwunden. Es ist die Nummer neun, die nicht mehr gebraucht wird. Sie stand direkt an der hinteren Ecke des Johannishofes.

Zuerst wurde der Ausleger abgebaut und das hinter Gegengewicht. Dann folgte die Kanzel. Bald wird auch das Turmgerippe verschwunden sein.

 

20. April 2022: Auch in der Nachbarschaft zum Tacheles tut sich was. Bei den Johannishöfen, wo früher die Bauleitung für das Tacheles-Projekt saß, wird das gläserne Vordach abgebaut. War nicht wirklich ein ästhetischer Genuss.

Einst gehörte das Gebäude dem DDR-Ministerrat, der hier hohe Staatsgäste unterbrachte. Dann zogen nach den Wende Start-ups ein. Und bald will es Google nutzen.

 

28. April 2022: Neue Bauten müssen offenbar viel Glas haben. So sieht die Oranienburger Straße fast aus wie ein überdimensionierter Spiegel. Aber es sind fantastische Einblicke, die sich so bieten.

Rechts im Bild ist das neue Hotel auf dem Tacheles-Areal entstanden. In der Abendsonne spiegelt sich wunderschön das alte Postfruhramt aus rotem Backstein.