3. Juli 2017: Jetzt startet die zweite Bau-Phase. Die Seitenwänden stehen und sind an ihrer Oberkante auch zu sehen. Auch der Boden der Baugrube in etwa 18 Metern Tiefe dürfte gesetzt sein, wenngleich hier noch ein paar Meter Sand darüberliegen. Aber das ja ist die Aufgabe des Sommers 2017.
6. Juli 2017: Noch ist die zweite Zufahrt zur Baugrube nicht fertig, aber der Erdaushub geht gut voran. Wohin nur mit dem ganzen Sand? Einfache Lösung: Zwischenlagerung in dem Bereich, der als letztes bebaut werden soll. Das ist die Fläche vor dem Wohnhaus Johannisstrasse 12.
12. Juli 2017: Wieder geht ein Stück Tiefbauarbeit in der Tacheles-Grube zu Ende. Am späten Mittwochabend holt ein Tieflader einen der großen Erdbohrer ab, die in den vergangenen Wochen wichtige Teile des Fundaments vorbereitet haben.
18. Juli 2017: Es rumpelt in der Grube. Kurz nach 07:00 Uhr fängt ein beständiges Knirschen an. Es klingt wie in einem Steinbruch. Ein Blick in die Baugrube zeigt: genau dies. Ein Spezial-Bagger zermalmt dort Betonreste.
20. Juli 2017: Das Betongeheimnis ist keins mehr. Wer die Arbeiten auf der Tetris-Baustelle verfolgt, der kann sehen, dass der sogenannte Schlitzwandgreifer wieder aktiv ist – diesmal auf der Nordseite an der Oranienburger Straße. Und jedes Mal holt sein Greifer Massen an Sand und eben auch Reste alter Betonfundamente raus.
28. Juli 2017: Wer arbeitet so spät bei Nacht und Wind? Es sind die Berliner Wasserbetriebe, die gestern Nachmittag zu einem Rohrbruch gerufen wurden. Das gesamte Areal zwischen Oranienburger Straße und Johannisstrasse war ohne Wasser. Hunderte Gäste von drei Hostels waren betroffen.
Nachtrag: Im Tagesverlauf kommt eine Inspektion und stellt fest, dass der Rohrbruch größer ist als vermutet und etwa vier Meter Straße unterspült hat. Die Sperrung der Johannisstrasse wird also noch etwas dauern.
8. August 2017: Die Baugrube wird Stück für Stück seitlich abgesichert. Jetzt sind auch die Schlitzwände am Tacheles fertig. Im Hintergrund ist bereits der erste Bauabschnitt von allen Geräten beräumt. So kann es bald weiter in die Tiefe gehen. Bis zu 18 Metern sind geplant.
14. August 2017: Die Erdbohrer sind an der letzten Seite der Baugrube angekommen. Seit heute wird an der Ostseite etwa zehn Meter tief gebohrt. Zunächst muss festgestellt werden, wie der Untergrund beschaffen ist. Dann können die Schlitzwandgreifer folgen.
17. August 2017: Am Morgen rumpelt es fürchterlich – drei Bagger buddeln in aller Eile ein Loch direkt an der Grenze zum Grundstück Johannisstrasse 12. Eine Stunde später dann fließt Wasser rein. Warum nur der neue See? Die Auflösung: Es ist der Überlauf des Erdbohrers, der seit Wochenbeginn mehr als zehn Meter tief am Wohnhaus in die Erde geht.
21. August 2017: Die Tiefbauarbeiten an Ostseite der Tacheles-Grube ruhen. Jetzt wird erst mal der Keller der Johannisstrasse 12, der in Mitleidenschaft gezogen wurde, wieder von dem Betinschlamm befreit. Jedoch steht nun die unterirdische Stützmauer – auch wenn es oberflächlich nicht so aussieht.
25. August 2017: Abendstimmung auf der Tacheles-Baustelle. Mittlerweile hat die Baugrube ihre zweite Zufahrt erhalten, die erste wurde vorübergehend dicht gemacht. Auch ist neues Baugerät in die Grube gekommen – etwa die große Walze. Beginnt da etwa der nächste Abschnitt?
30. August 2017: Wir nähern uns offensichtlich dem Ende einer Bauphase. An der Johannisstrasse werden heute die letzten Schlitzwände gesetzt, dann ist dieser Bereich komplett bis gut zehn Meter tief gesichert. Abends wird dann gleich das beeindruckende Maul des Schlitzwandgreifers auf einen Tieflader gesetzt und abgeholt.
31. August 2017: Jetzt aber! Jetzt wird die Grubenmitte freigemacht. Damit hier überall gebuddelt werden kann, müssen die Beton-Silos weichen, die bislang das Zentrum der Baugrube beherrschten. Aber keine Panik: Die 4 Silos werden mit dem Kran nur ein paar Meter weiter gehoben und finden direkt am alten Tacheles ihr neues Domizil.