Das Berliner Schloss – was die Bomben des Zweiten Weltkrieges übrig ließen, schaffte Walter Ulbricht 1950/51 mit ein paar Sprengladungen. Jahrzehntelang unter Asphalt verborgen, entsteht nun auf den Ruinen des alten Stadtschlosses ein neues Gebäude. Nun ja: Beton statt Ziegel, aber in Größe und Form eben wieder ein Schloss. Und das mit einer Kuppel drauf. Genau da, wo sie hingehört.
Ja, die hohenzollerschen Kurfürsten sind weg. Bereits kurz nach der Abdankung von Kaiser Wilhelm II. wurden große Teile des Schlosses in ein Museum umgewandelt. Da passt es doch, dass jetzt dort wieder ein Museum hinein soll. Eben ein Schloss für das Volk.
Das Humboldt Forum
Wo einst der Palast der Republik prangte, wird jetzt im historischen Gewand ein Zentrum für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Bildung mit internationaler Ausstrahlung entstehen. Namensgeber des neuen Zentrums für Kultur und Wissenschaft sind die Gebrüder Humboldt; die gleichnamige Universität steht nur ein paar Meter weiter in der Prachtstraße Unter den Linden.
Während Wilhelm übrigens das Ideal der Einheit von Forschung und Lehre verkörperte, zog es seinen Bruder Alexander mehr an unbekannte Gestade. Er gilt als „zweiter Entdecker“ von Kuba.
Die Einheits-Wippe
Vor dem Schloss soll ein Einheitsdenkmal entstehen und an die friedliche Revolution in der DDR erinnern. Lange wurde um die Form gerungen, bis der Entwurf einer begehbaren Schale mit dem Namen „Bürger in Bewegung“ prämiert wurde. Gleich machte sich der Berliner lustig und nannte das Ding einfach „Wippe“. Denn wenn sich genug Menschen am Rand versammeln, soll sich die Schale neigen.
Im April 2016 wurde bekannt, dass das Projekt der Architekten Milla und Partner noch einmal fünf Millionen Euro teurer werden soll, weil unter anderem eine Fledermaus-Population aus dem historischen Sockel umgesiedelt werden muss. Frage: Wer hat da einen Piep? Jedenfalls nicht der Bauausschuss des Bundestages. Der stoppte kurz darauf das Projekt