1. Januar 2020: Die Silvesterraketen sind verklungen. Berlin liegt am Neujahrstag im gerechten Tiefschlaf. Auch am Tacheles dreht sich kein Kran. Erst an Dreikönig soll es weitergehen.
6. Januar 2020: Ein Winter ist weiter nicht in Sicht. Kein Schnee oder Eis behindern die Bauarbeiten, die gut vorankommen. Und so gleicht der Baugrund zuweilen einem riesigen Materiallager. Stahl und Holz dominieren dabei.
10. Januar 2020: Das Tor im alte Tacheles führte einst auf die Friedrichstraßen-Passage. Jetzt soll es der Zugang zur Passage von der Oranienburger Straße aus werden. Und die ersten Gebäude sind schon gut zu sehen.
14. Januar 2020: Jeden Morgen um sieben Uhr klingelt es in der Baugrube: Arbeitsbeginn. Kurz vorher werden die Flutlichter eingeschaltet, die das dunkle Areal in helles Licht tauchen.
19. Januar 2020: Der Eingang zu den neuen Friedrichstraßen-Passage ist auch von der Friedrichstraße aus gut zu erkennen. Die Häuser zu beiden Seiten haben bereits die dritte Etage erreicht. Damit ist das große Wandbild am Gesundheitsministerium, das zur Fußball-WM 2006 entstand, nicht mehr zu sehen.
23. Januar 2020: Es wird rund. Bisher ging es im Tetris-Areal (so der offizielle Name der Baugrube am Tacheles) nur viereckig zu. Jetzt kommen am Baufeld 5 an der Johannisstraße ein paar Holzformteile an, die offenbar Beton-Gussformen sind.
28. Januar 2020: Andere haben daraus schon einen ganzen Spielfilm gemacht – und in der Tacheles-Baugrube stehen gleich zwei. Zwei schwarze Monolithen. Direkt an der Mauer zu den Johannishöfen. Was wird das?
3. Februar 2020: Der Verkauf der Eigentumswohnungen auf dem Tacheles-Areal hat begonnen. Dort, wo früher der Eingang zum Kino war, steht jetzt ein Holzaufgang. Er führt in eine Musterwohnung. Eintritt aber nur für geladene Gäste.
7. Februar 2020: Es ist ungewöhnlich mild für diese Jahreszeit – zweistellige Plusgrade. Da gehen die Arbeiten flott voran. An der Friedrichstraße ist mittlerweile die fünfte Etage erreicht.
11. Februar 2020: Das Sturmtief „Sabine“ ist auch über Berlin gezogen – mit Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 100 Stundenkilometern. Die Tacheles-Baustelle ist gut über die Runden gekommen, auch wenn es ziemlich reingeregnet hat. Aber größere Schäden blieben offenbar aus.
17. Februar 2020: Wer schon immer wissen wollte, wie man künftig in die Tiefgarage kommt, muss hierhin schauen. Im Baufeld 4 wird offenbar an der Einfahrt gearbeitet. Darauf deuten die netten Rundungen hin.
20. Februar 2020: Was für ein Morgen. Im Sonnenlicht liegt die Baustelle. Und die Verstrebungen und Verschalungen bieten ein bizarres Bild.
21. Februar 2020: Es hat die ganze Nacht geregnet. Die Baugrube gleicht an manchen Stellen einer kleinen Seenlandschaft. Aber die Bauarbeiten gehen zügig weiter.
26. Februar 2020: Wer macht denn da das Licht nicht aus? Obwohl ja nicht gearbeitet wird. Bis Mitternacht ist die Beleuchtung an einem Kran an. Gut, dass die Nachbarn teilweise Schlafmasken haben.
28. Februar 2020: Das alte Tacheles war immer multikulturell. Jetzt, so scheint es, hat auch das Tacheles-Areal diesen Gedanken aufgenommen. Und hat eine eigene kleine Kaaba fast wie in Mekka errichtet.
29. Februar 2020: Schaltjahr. Das heißt ein Tag mehr für die Bauarbeiten. Und so wird wieder am Samstag gearbeitet. Ja, die Arbeiten kommen sehr gut voran. Bei der Friedrichstraßen-Passage stehen bereits überall vier Etagen. An der Friedrichstraße sind es sogar fünf. Das heißt: Alles abgeriegelt.