Medien sterben langsam. Und manchmal fällt es nicht auf, weil Symbole bleiben. Genau das macht der Berliner Verlag gerade durch. Im Februar haben die letzten Redakteure das stolze Gebäude am Alexanderplatz verlassen.
Es ist bedauerlich: Erst wird die Berliner Zeitung – ein Qualitätsblatt, das mal die Washington Post der deutschen Hauptstadt werden wollte – mit dem Boulevardblatt Berliner Kurier zusammengelegt. Schon das ein Tabu-Bruch. Dann verlässt die Redaktion das seit Jahrzehnten angestammte Gebäude. Und schließlich wird angekündigt, dass zahlreiche Redakteure gehen werden. Ein Niedergang auf Raten. Schade.
Das ist das Ergebnis für Frank-Walter Steinmeier bei der Wahl zum 12. Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland. Dazu genügt ein einziger Wahlgang, bei dem der SPD-Politiker 931 Stimmen erhält. In der Bundesversammlung verfügt die Große Koalition über 923 der insgesamt 1260 Stimmen oder gut 73 Prozent. Aber auch Grüne und FDP hatten angekündigt, für den bisherigen Außenminister stimmen zu wollen. So kommt Steinmeier trotz einigen Widerstands aus der Union auf 75,14 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen.
Steinmeier war der gemeinsame Kandidat von CDU/CSU und SPD, der gegen drei Mitbewerber antrat: den Armutsforscher Christoph Butterwege (von den Linken aufgestellt), den einstigen TV-Richter Alexander Hold (für Freie Wähler), den AfD-Vorstand Albrecht Glaser und den kurzfristig von den Piraten nominierten Vater des Satirikers Martin Sonneborn, Engelbert. Grüne und FDP hatten auf einen eigenen Kandidaten verzichtet.
Übrigens: Der Bundespräsident ist mehr als nur der „Staatsnotar“, der alle Gesetze unterschreiben muss. Er ist protokollarisch der erste Mann im Staate und vertritt Deutschland auch völkerrechtlich. Nicht zu vergessen: Er hat im Falle eines Gesetzgebungsnotstandes auch weitreichende Reserve-Vollmachten. Hoffentlich nie anzuwenden.
Die Berliner Toleranz ist schon erstaunlich. Wo einst die Petri-Kirche stand – das religiöse Zentrum von Cölln, soll jetzt das Erste Bet- und Lehrhaus errichtet werden, das gemeinsam von Christen, Juden und Muslimen gebaut und genutzt wird: „The House of One“.
Die Spreeinsel gilt als Keimzelle der Doppelstadt Berlin-Cölln. Ausgrabungen zeigen, dass Berlin noch älter ist, als bisher durch Urkunden nachgewiesen wurde. Das belegen Funde eines alten Hauskellers, der auf das Jahr 1212 (+-10 Jahre) datiert wird.
Geplant ist ein komplett neues Quartier gleich um die Ecke zum alten DDR-Bauministerium. Das war übrigens keine architektonische Glanzleistung und wurde 1995 abgerissen.
Pyramiden sind seit jeher ein beliebtes architektonisches Element. Von Afrika und Lateinamerika aus haben sie ihren Siegeszug um die Welt angetreten. Das jüngste große Beispiel ist wohl die Glaspyramide des Louvre in Paris. Zweifelsohne. Aber auch Berlin hat solch kleinen Sehenswürdigkeiten zu bieten.
Übrigens: Allein in Ägypten gibt es etwa 80 Pyramiden. Die größte ist die Cheops-Pyramide bei Gizeh. Sie hat eine quadratische Grundfläche von 230 mal 230 Metern. Ursprünglich einmal 146,60 Meter hoch ist sie heute auf 138,75 Meter geschrumpft.
Hieronymus Bosch zählt zu den größten Malern der Renaissance und zu den umstrittensten dazu. Die Grage ist: Sind seine Werke Deutungen der Schöpfung, übertriebener Mystizismus oder schlicht Irrglaube? In der Alten Münze Berlins kann in einer Ausstellung #boschalive jeder seine eigene Antwort darauf finden.
Bosch wurde in den protestantischen Niederlanden und anderen Teilen Europas lange Zeit vergessen und erst Ende des 19. Jahrhunderts wiederentdeckt. Die Surrealisten nannten ihn Anfang des 20. Jahrhunderts einen „Ehrenprofessor der Alpträume“, Savador Dali und Max Ernst erklärten sich zu seinen Nachfolgern.
Übrigens: Ein Jahr nach dem Tod von Hieronymus Bosch schlägt Martin Luther 1517 in Wittenberge seine 95 Thesen an und leitete damit die Reformation,die letztlich zur Kirchenspaltung führt. 1511 noch hatte der junge Augustinermönch Luther die heilige Stadt Rom besucht und sie später als „Sündenpfuhl“ gegeißelt.
Auch bei Luther ist einer der Hauptkritikpunkte an der Kirche der Ablasshandel, den er als Schlag ins Gesichts aller wirklich religiösen Menschen ansah. Und genau dieser Ablasshandel war die Haupeinnahmequelle für den Ausbau der St.-Johannes-Kirche zur Kathedrale in s’Hertogenbosch, der Heimat des Malers Bosch.
Machtwechsel im Weißen Haus: Der Milliardär Donald Trump ist seit heute der 45. Präsident der Vereinigten Staaten. Kurzum: D-Day 2017.
Selten zuvor war die Amtseinführung eines US-Präsidenten mit so viel Aufmerksamkeit in Berlin verfolgt worden wie in diesem Jahr. Da lässt sich jeder etwas Besonderes einfallen – auch die Berliner Stadtreinigung BSR.
Als Air Force One wird traditionell die Maschine des amerikanischen Präsidenten (POTUS – das steht für President Of The United States) bezeichnet. Und traditionell hat die BSR immer etwas ungewöhnliches Image-Ideen. Auch diesmal mit der „Leer Force One“. Glückwunsch.
Jetzt ist es auch politisch angekommen: Der Berliner Großflughafen BER wird auch 2017 nicht fertig. Neue Probleme beim Brandschutz, heißt es zur Begründung. Da sollte er analog zur Elbphilharmonie, die 11 Jahre Verspätung hatte und nun von den Hamburgern liebevoll „Elphi“ genannt wird, doch eigentlich „Späti“ heißen. Oder?
Übrigens: Jeder Tag der Nichteröffnung des BER kostet die Steuerzahler unglaubliche 1,4 Millionen Euro.
…und ganz Paris ein Maskenball“. So klingt es aus einem Dutzend Kehlen beim „Phantom der Oper“. Eines der wohl meist gespielten Musicals macht Station in Berlin und findet im Tempodrom ein Publikum, das so bunt und schräg gewürfelt ist, dass es vereinzelt schon mal der Maske hätte Konkurrenz machen können.
Von der Originalproduktion des Librettisten Paul Wilhelm und des Komponisten Arndt Gerber ist leider nicht viel übrig belieben. Auch war es nicht die Fassung von Andrew Lloyd Webber. Vielmehr wurden Text und Musik neu geschrieben von Jochen Sauter und Deborah Sasson, die bei deutschen Texten nicht besonders stark war, bei Opern-Arien indes zu Höchstform fand.
Autor des Stücks ist der französische Schriftsteller Gaston Leroux, dessen Werk sich in der neuen Fassung leider nicht zwischen Kriminalroman, Musical, ernstem Theater oder Operette entscheiden konnte.
Die Präsenz der Probleme und der Bedrohungen ist so nachdrücklich, dass niemand verstehen würde, wenn wir jetzt um des Wahlkampfs willen in den Wahlkampfmodus verfallen würden.
Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU) zu Beginn des Wahljahres 2017, die uns die Wahl des Bundespräsidenten, des Bundestahes und mehrere Landtagswahlen bringt