Schauplatz ist das „Parlament der Bäume“ im Berliner Regierungsviertel – ein Ort, den der Konzeptkünstlers Ben Wagin errichtet hat. Dort stehen im abgezäunten Bereich weitere 18 Panzersperren aus Holz. Die Künstlerin Dafne B aus dem brandenburgischen Wüst will damit auf Denkblockaden aufmerksam machen.
Pittiplatsch, der Liebe
Es gibt Stars und es gibt Kult. Die Puppenfiguren des Deutschen Fernsehfunks, die 1959 erstmals auf der Mattscheibe erschienen, vereinen beides. Bis heute klingt Pittiplatsch mit seinem „Kannste glauben“ uns in den Ohren. Und sein „Ach du meine Nase“ hat es sogar in die Torhymne der Berliner Eisbären-Hockeymannschaft geschafft. Schön, sie nach all den Jahren so quicklebendig in Berlin wiederzusehen.
Übrigens: Bis zur Einstellung des Abendgrusses im DFF 1991 wurden etwa 2.000 Sendungen mit dem Sandmännnchen gedreht. Das ist der bärtige Mann in Rot vorn auf dem Beifahrersitz.
Für Kenner noch eine Frage: Welche beiden Figuren sitzen wohl auf der anderen Seite des Pkw? Kleine Hilfestellung: Frau Igel und Onkel Uhu sind es nicht.
Das Paradies des Ostens
Neu Helgoland liegt am Müggelsee, im Südosten Berlins. Die gleichnamige Kneipe mit langer Tradition hatte zu DDR-Zeiten Kultstatus: Es gab kaum eine Band und kaum einen Sänger, der hier nicht auftrat. Und so manches Geheimkonzert in der Nähe des Kleinen Müggelsees traf auch auf ein auf ein ganz besonderes Interesse.
In begehrter Lage direkt am Wasser gelegen, brannte das alte Holzhaus im Januar 2002 ab – aus bis heute ungeklärten Umständen. Nur diversen Spenden und Benefiz-Konzerten zahlreicher Ostrock-Größen ist es zu verdanken, dass dieses Kleinod 2002 auferstehen konnte. Am 31. Dezember 2002 wurde es wiedereröffnet.
Der kleine Geheimtipp am Rande der Stadt lockt mit ausgezeichneter Küche, Tanztee und Auftritten altbekannter Stars der Ostszene. Hinzu kommt eine ausgesprochen freundliche Bedienung. Neu Helgoland – im besten Sinne des Wortes „das Paradies des Ostens“.
Zitat der Woche
Das Einzige, was man in Saudi-Arabien als unverheiratetes Paar öffentlich machen kann, ist, gemeinsam zu einer öffentlichen Hinrichtung zu gehen. Was braucht es mehr, um dieses Land zu beschreiben?
(Berliner Runde zum Mittleren Osten)
Durchgeknallte Lebensfreude
Ein Abend in Zeiten der Prohibition: In Hinterhofspelunken wurde trotz strikter Alkohol-Verbote gern Hochprozentiges ausgeschenkt – und das Leben in furioser Weise mit bestem Südstaaten-Jazz gefeiert. Das grandiose Zirkusstück Scotch&Soda verschafft einem im Berliner „Chamäleon“ einen Hauch der Erinnerung.
Das „Chamäleon“ ist ohne Zweifel eines der schönsten Varieté-Theater der Hauptstadt. Direkt in den Hackeschen Höfen gelegen, erinnert vieles noch an die ruhmreiche Zeit als ruchiger Ballsaal. Geschaffen wurde er 1906 vom Architekten August Endell, der damals Berlins größtes zusammenhängendes Wohnhaus schuf. Im besten Jugendstil.
In dem 2004/2005 originalgetreu restaurierten Saal wird in der Show wirklich alles aufgefahren, was der Neue Zirkus bieten kann: „Fulminante Akrobatik und grandiose Live-Musik in einer liebevollen, aufwändigen Inszenierung“, so heißt es im Programm. Ja. Wirklich. Kaum Zeit zum Luftholen, ein Akt folgt dem anderen. Kurzum: ein furioser Abend voll durchgeknallter Lebensfreude.
Empfehlung: Hingehen! 👍👍👍
A Black Day for Europe
Es ist ein schwarzer Tag für Europa – nur nennt ihn keiner so: der Brexit ist da. Erstmals nutzt ein EU-Mitgliedsstaat die Möglichkeit zum Austritt aus der Europäischen Union. In Brüssel übergibt der britische EU-Botschafter Sir Tim Barrow das offizielle Austrittsgesuch gemäß Artikel 50 des EU-Vertrages. Und Berlin schweigt weitgehend.
Um 13:28 Uhr bestätigt der EU-Präsident Donald Tusk den Erhalt des Scheidungsbriefes. Bis spätestens März 2019 müssen die Verhandlungen abgeschlossen und der Austritt des Vereinigten Königreiches aus der EU vollzogen sein.
Künftig sind es also nur noch 27 EU-Mitgliedsstaaten. Denn neue Kandidaten sind nicht in Sicht. Allen politischen Beschwichtigungen zum Trotz gilt: Es ist ein schwarzer Tag für Europa!
Nur fliegen ist schöner
Berlin hat ein Problem: ein Flughafenproblem. Nicht nur, dass der BER seit mehr als 1.700 Tagen mit der Eröffnung im Verzug ist. Jetzt streiken auch noch die Beschäftigten des Bodenpersonals. Und das zum vierten Mal innerhalb von vier Wochen. Da rauscht das Verständnis in den Keller.
Zitat der Woche
Der Klimawandel ist das größte Marktversagen, das wir gerade sehen.
(Berlins Wirtschaftssenatorin Ramona Pop am 1. März vor der IHK)
Hot News in der BPK
Kurz darauf kann im Haus eine Pressekonferenz stattfinden mit dem erhellenden Titel: „Erkenntnisse über die Menschenrechtssituation in Deutschland im Ergebnis eines Besuches der UN-Arbeitsgruppe für Menschen mit afrikanischer Abstammung (20.-27.02.)“ Gut, dass der Alarm schon vorüber ist.