Es sollten immer nur temporäre Kunstwerke sein, die das Ausnahme-Künstlerpaar Christo und Jeanne-Claude erschufen. Aber ihre außergewöhnlichen Arbeiten haben Millionen erfreut und bleiben ewig in Erinnerung. Jetzt hat ihnen Berlin eine Ausstellung gewidmet. Zu recht.
Zu sehen sind einige der visuell atemberaubenden Kunstwerke des 20. und 21. Jahrhunderts: Valley Curtain in Colorado (1970-72), Sourrounded Islands in Miami (1980-83), The Umbrella in Japan und Kalifornien (1984-91) und natürlich der verhüllte Reichstag in Berlin (1971-95). Und auch, wie alles begann.
Sämtliche Projekte des Künstlerpaares wurden ausschließlich über den Verkauf von Vorstudien, Zeichnungen, Collagen, Originallithografien und Editionen ermöglicht. Christo und Jeanne-Claude akzeptierten keine Fördermittel – weder aus öffentlicher noch aus privater Hand. Das machte sie nicht nur künstlerisch unabhängig.
1961 machte Christo übrigens erstmals den Vorschlag, ein öffentliches Gebäude zu verhüllen. Er lebte damals in Paris in der Nähe des Triumpfbogens. Ein Jahr später legte er folgerichtig den ersten Entwurf der Verhüllung dieses Bauwerks vor. Aber erst 2018 beantragte Christo offiziell eine Genehmigung, und schon 2019 gestatte das Centre des Monuments Nationaux die Realisierung.
Ein Objekt harrt noch der Realisierung: The Mastaba. Noch existieren davon nur großformatige Zeichnungen. Sollte es je verwirklicht werden, dann würde die größte Skulptur der Welt aus 410.000 bunten Fässern in der Wüste von Abu Dhabi entstehen. Und anders als alles bisherige soll es dauerhaft installiert werden. Christo forever.