Es gibt genau 1.732 Kinos in Deutschland. Und eines der bekanntesten ist ohne Zweifel das Kino „International“ in Berlin-Mitte. Rund 600 Plätze gab es hier. Der berühmteste war Reihe acht, Platz 15. Dieser Sitz ganz in der Mitte war zu DDR-Zeiten immer für Staatschef Erich Honecker reserviert. Aktuell sind es übrigens 551 Sitze.
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In diesem Jahr begeht das Kino generell seinen 125. Geburtstag. Das „International“ ist deutlich jünger. Das einstige DEFA-Premierenhaus wurde erst 1961-1963 erbaut. Legendär ist das bis heute sehr gut erhaltene Interieur aus den 1960er-Jahren. Man sieht: Bauhaus meets DEFA.
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Heute steht das von Architekt Josef Kaiser geschaffene, luftige Gebäude unter Denkmalschutz. Der Kino-Saal hatte er in der ersten Etage untergebracht, um so im Erdgeschoss Platz für einen Jugendklub und eine Stadtteil-Bibliothek mit großem Kinderbereich zu schaffen. Es war für die Kleinen eine Märchenwelt.
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Tagsüber ein weißer, fast schwebender Kubus, erstrahlt das Haus nachts mit seinen mächtigen Lüstern weit auf die Straße hinaus, die bis November 1961 noch Stalin-Allee hiess. Es waren Umbruchzeiten. Und so schrieb der Architekt Kaiser 1963: „Die architektonischer Gestaltung von Filmtheatern soll heute darauf gerichtet sein, einen Ort festlicher Zusammenkunft für eine erlebnisreiche Gemeinschaft zu schaffen.“ Das ist gelungen. Über die Zeiten hinweg.