September/Oktober 2016 – Das große Nichts dehnt sich aus

1. September 2016: Herbstbeginn. Und die Baugrube wird von Tag zu Tag größer. Dafür mussten auch die Baucontainer umziehen. Die stehen jetzt nicht mehr ebenerdig im Westbereich der Baustelle, sondern direkt im vier Meter tiefen Grubengrund.

Immer gut gesichert: Am Eingang steht Security und - von außen nicht sichtbar - ist der zwei Meter hohe Bauzaun hinten noch mit Stacheldraht verstärkt.
Immer gut gesichert: Am Eingang steht Security und – von außen nicht sichtbar – ist der zwei Meter hohe Bauzaun hinten noch mit Stacheldraht verstärkt.

2. September 2016: Auch auf der Oranienburger Straße tut sich was: das Gelände vor dem Tacheles ist mittlerweile abgesperrt und es wurde Platz für weitere Baucontainer geschaffen. Die werden wohl die nächsten Jahre stehen bleiben.

An der Fassade des einstigen Kunsthauses sind noch ein paar Buchstaben des Wortes TACHELES zu lesen.
An der Fassade des einstigen Kunsthauses sind noch ein paar Buchstaben des Wortes TACHELES zu lesen.

4. September 2016: Jetzt beginnen die Baggerarbeiten auch hinter dem Tacheles. Noch vor wenigen Tagen standen dort die großen, gelben Zementsilos. Aber die werden momentan nicht gebraucht. Zunächst muss das große Nichts noch größer werden.

Der erste Bagger ist schon im neuen Areal, die beiden anderen buddeln fleißig noch in der großen Baugrube.
Der erste Bagger ist schon im neuen Areal an der Rückseite des alten Kunsthauses Tacheles, wo ein alter Keller zum Vorschein gekommen ist.

9. September 2016: Jetzt geht es dem Keller vom alten Tacheles an den Kragen – oder besser an seine Grundmauern. Zunächst haben die Bauarbeiter aber eine Leiter hineingestellt und nachgesehen, ob irgendetwas wertvolles oder vielleicht sogar historisches verschütt gehen könnte. Offensichtlich nicht.

Der Keller ist Teil der alten Friedrichstadt-Passage, zu der auch das Hertie-Kaufhaus gehörte. Das spätere Tacheles war übrigens der erste Spannbetonbau der Stadt.
Der Keller ist Teil der alten Friedrichstadt-Passage, zu der auch das Hertie-Kaufhaus gehörte. Das spätere Tacheles war übrigens der erste Spannbetonbau der Stadt.

12. September 2016: Heute wurden ein paar große, weiße Bauschutt-Container angeliefert. Die Frage ist nur: Wofür? Eigentlich ist doch nur noch Sand übrig. Und dafür fahren täglich Dutzende LKW.

Vor ein paar Tagen noch war hier der Parkplatz der Bauarbeiter - auf Level -1.
Vor ein paar Tagen noch war hier nur der Parkplatz der Privat-Pkw der Bauarbeiter – sozusagen auf Level -1.

14. September 2016: Das Nordareal der Baugrube scheint jetzt auch fertig zu sein. Der Boden wurde weitgehend verfestigt und nur ein paar Baggerspuren künden noch von den Arbeiten, die bis jetzt dort stattgefunden haben.

Die Bagger haben sich mittlerweile in den Bereich West verzogen. Mal sehen, was mit den alten Kellern im Vordergrund passiert.
Die Bagger haben sich mittlerweile in den Bereich West verzogen. Das ist hinten links. Mal sehen, was mit den alten Kellern im Vordergrund passiert.

26. September 2016: Langsam geht es auch den  Kellern in der Baugrube an den Kragen. In der letzten Septemberwoche wollen die Bauarbeiter offensichtlich alle Teile der Grube zu einem einzigen großen Nichts verbinden.

An dieser Stelle stand in den 1930er-Jahren das alte Hertie-Kaufhaus. In den wilden Jahren des Kunsthauses Tacheles war in den 1990er-Jahren im wahrsten Sinne des Wortes Gras darüber gewachsen.
An dieser Stelle stand in den 1930er-Jahren das alte Hertie-Kaufhaus. In den wilden Jahren des Kunsthauses Tacheles war in den 1990er-Jahren im wahrsten Sinne des Wortes Gras darüber gewachsen.

29. September 2016: Der Keller der Friedrichstadt-Passagen ist offenbar sperriger als gedacht. Seit Tagen wird der Beton abgetragen und der Stahl – von dem es reichlich  gibt – in extra Container verfrachtet. Allein das Kleinschneiden verursacht einen Lärm am Morgen, der alle Nachbarn aus den Betten fallen lässt.

Das ist ein hartes Stück Keller-Arbeit. Die ganze Woche zieht sich das, ohne wirklich erkennbare große Forstchritte.
Das ist ein hartes Stück Keller-Arbeit. Die ganze Woche zieht sich das, ohne wirklich erkennbare große Fortschritte.

4. Oktober 2016: Ein Blick in die Baugrube verrät: der Baugrund ist jetzt einheitlich bei etwa 4 Metern. Nur die Keller im Hintergrund sind nicht so einfach zu knacken. Auch nach Tagen gibt es dort kaum einen erkennbaren Fortschritt.

In der Grube beginnen die vorbereitenden Arbeiten, um eine Etage tiefer zu kommen. Insgesamt soll ja einen Tiefe von 9 Metern erreicht werden.
In der Grube beginnen derweil die vorbereitenden Arbeiten, um eine Etage tiefer zu gelangen. Insgesamt soll ja einen Tiefe von 9 Metern erreicht werden.

7. Oktober 2016: Langsam wird klar, warum es so quälend vorangeht: im Boden stecken weitere Betondecken, die stark armiert sind. Der Stahl muss mit viel Aufwand erst einmal raus!

Grauer Morgen, helle Blitze: Schweißarbeiten holen uns aus dem Bett.
Grauer Morgen, helle Blitze: Schweißarbeiten holen uns aus dem Bett. Im Hintergrund wird die Baugrube weiter vertieft.

13. Oktober 2016: Jetzt ist es fast geschafft. Nachdem die Nord- und Südgrube vor einigen Wichen vereint wurden, ist jetzt auch die Westgrube weitgehend ausgegraben. In ein paar Tagen sollte es soweit sein und eine einheitlich tiefe Grube das Ende des ersten Bauabschnittes markieren.

Ein Blick hinter den zeigt, wie weit die Arbeiten sind. Hier wird sicherheitshalber der Boden verfestigt, steht doch nebenan gleich das Gesundheitsministerium.
Ein Blick hinter den Bauzaun: Hier wird sicherheitshalber der Boden verfestigt, steht doch nebenan gleich das Gesundheitsministerium.